Forschungsstudien

Bericht „Minimierung der Exposition von Feuerwehrleuten gegenüber giftigen Brandgasen“
Professor Anna Stec et al. (2020) stellte einen unabhängigen Bericht der University of Central Lancashire (UCLan) vor, der von der FBU in Auftrag gegeben wurde.
Zusammenfassung:
„Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass Feuerwehrleute im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein erhöhtes Risiko haben, an Krebs und anderen Krankheiten zu erkranken. Dieses erhöhte Risiko könnte mit der beruflichen Exposition von Feuerwehrleuten gegenüber toxischen Brandgasen zusammenhängen (LeMasters et al., 2006) ...“
„Als Best-Practice-Bericht soll er dazu beitragen, die Gesundheit von Feuerwehrleuten zu schützen, indem er einige Risiken und häufige Quellen aufzeigt und Präventivmaßnahmen zur Minimierung der Exposition gegenüber Schadstoffen sowie Best-Practice-Verfahren für die Dekontaminierung von Feuerwehrpersonal und -ausrüstung nach der Exposition gegenüber toxischen Brandabwässern vorschlägt. Er bietet Hintergrundinformationen, Statistiken, Ressourcen und Maßnahmen, die für die Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Feuerwehrleuten unerlässlich sind, um ihre Sicherheit zu gewährleisten und Kontaminationen zu verhindern, die andernfalls zu ernsthaften Gesundheitsstörungen führen, die entweder lebensverändernde Probleme und/oder einen vorzeitigen Tod zur Folge haben...“

Studie zur Exposition von PAK auf der Haut
Fent et al. (2013) führten eine Studie durch, um festzustellen, ob luftgetragene PAK die Haut von Feuerwehrleuten kontaminieren und durchdringen können.
Highlights der Studie:
Im Rahmen des Programms zur Bewertung von Gesundheitsrisiken wurde eine Studie in einer Schulungseinrichtung der Feuerwehr durchgeführt, um festzustellen, ob polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und andere aromatische Kohlenwasserstoffe in der Luft, die bei Live-Feuerwehrübungen entstehen, die Haut von Feuerwehrleuten kontaminieren und durchdringen.

LeMasters Meta-Analyse:
LeMaster et al. (2006) von der University of Cincinnati College of Medicine, USA, führten die bisher größte Studie durch, indem sie Daten aus 32 anderen Studien miteinander verknüpften. Insgesamt wurden über 110.000 Feuerwehrleute analysiert, und die Studie ermittelte 10 verschiedene Krebsarten, bei denen Feuerwehrleute ein deutlich erhöhtes Risiko haben.
Zusammenfassung:
- Hodenkrebs - 102 % höheres Risiko
- Multiples Myelom - 53 % höheres Risiko
- Non-Hodgkin-Lymphom - 51 % höheres Risiko
- Hautkrebs - 39 % höheres Risiko
- Hirntumor - 32 % höheres Risiko
- Malignes Melanom - 32 % höheres Risiko
- Rektumkarzinom - 29 % höheres Risiko
- Prostatakrebs - 28 % höheres Risiko
- Magenkrebs - 22 % höheres Risiko
- Dickdarmkrebs - 21 % höheres Risiko
(Höheres Risiko = höheres Risiko im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung)

NIOSH Studie:
Daniels et al. (2013) am National Institute for the National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH) in Cincinnati, USA, untersuchten den Zusammenhang zwischen Krebs und Feuerwehrleuten. Die Studie umfasste 30. 000 Feuerwehrleute aus San Francisco, Chicago und Philadelphia, und die Ergebnisse zeigten, dass Feuerwehrleute im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung ein um 14 % höheres Risiko haben, an Krebs zu sterben, und ein deutlich höheres Risiko, an sieben verschiedenen Krebsarten zu erkranken.
Zusammenfassung:
- Mesotheliom - 100 % höheres Risiko
- Rektumkarzinom - 45 % höheres Risiko
- Mund-/Rachenkrebs - 40 % höheres Risiko
- Speiseröhrenkrebs - 39 % höheres Risiko
- Dickdarmkrebs - 31 % höheres Risiko
- Nierenkrebs - 29 % höheres Risiko
- Lungenkrebs - 10 % höheres Risiko
(Höheres Risiko = höheres Risiko im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung)

Die Nordic-Studie
Pukkala et al. (2014) veröffentlichten an verschiedenen Universitäten und Instituten in Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Island eine Studie mit 16. 000 nordischen Feuerwehrleuten. In dieser Studie wurde unter anderem das Krebsrisiko nach Altersgruppen aufgeteilt, und die Studie zeigt ein statistisch signifikant erhöhtes Risiko für alle Altersgruppen, fünf verschiedene Krebsarten zu entwickeln.
Zusammenfassung:
- Mesotheliom - 155 % höheres Risiko
- Nicht-Melanom-Hautkrebs - 33 % höheres Risiko
- Lungenkrebs (Adenokarzinom der Lunge) - 29 % höheres Risiko
- Malignes Melanom - 25 % höheres Risiko
- Prostatakrebs - 13 % höheres Risiko
- Prostatakrebs (bei Feuerwehrleuten im Alter von 30 bis 49 Jahren) - 159 % höheres Risiko

Berufliche Belastung durch PAK
Studie „Occupational Exposure to Polycyclic Aromatic Hydrocarbons and Elevated Cancer Incidence in Firefighters“:
Anna Stec et al. veröffentlichten 2018 die erste britische Studie, in der die Exposition von Feuerwehrleuten gegenüber PAK-Karzinogenen ermittelt wurde. Sie untersuchten 140 Feuerwehrleute und entnahmen 650 Proben von der Haut, der Kleidung, den Feuerwehrfahrzeugen und auch von Oberflächen in ihren Büros.
Einleitung:
Bei Feuerwehrleuten scheint die Krebsinzidenz höher zu sein als in der Allgemeinbevölkerung. Da viele Krebsarten eine Umweltkomponente haben, ist ihre berufliche Exposition gegenüber Verbrennungsprodukten wie polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) besorgniserregend. Dies ist die erste britische Studie, die die Exposition von Feuerwehrleuten gegenüber PAK-Karzinogenen ermittelt. In zwei britischen Feuer- und Rettungswachen wurden Wischproben von der Haut (Kiefer, Hals, Hände), der persönlichen Schutzausrüstung der Feuerwehrleute und der Arbeitsumgebung (Büros, Feuerwachen und Fahrzeuge) entnommen. Die Konzentrationen von 16 PAK der US Environmental Protection Agency (EPA) wurden zusammen mit stärkeren Karzinogenen quantifiziert: 7,12-Dimethylbenzo[a]anthracen und 3-Methylcholanthren (3-MCA) (12 Monate nach dem ersten Test). Die Krebsneigungsfaktoren, die zur Abschätzung des Krebsrisikos verwendet werden, weisen auf ein deutlich erhöhtes Risiko hin. PAK-Karzinogene einschließlich Benzo[a]pyren (B[a]P), 3-MCA und 7,12-Dimethylbenz[a]anthracen PAK wurden auf Körperoberflächen (z. B. Hände, Hals), auf PSA einschließlich Helmen und Kleidung sowie auf Arbeitsflächen nachgewiesen. Der Hauptexpositionsweg scheint die Absorption über die Haut zu sein. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass es dringend notwendig ist, die Exposition von Feuerwehrleuten in ihrem beruflichen Umfeld zu überwachen und langfristige Nachuntersuchungen zu ihrem Gesundheitszustand durchzuführen.